Freitag, 23. Dezember 2005

Die schlimmen Momente einer Spinnen-Phobikerin

Mich triffts aber auch immer hart.

Ich sitze auf so einem winzigen Gästeklo bei Onkel und Tante und schaue AUSNAHMSWEISE mal nicht überall, ob irgendwo eine Spinne sitzt. Ich also da auf dem Klo, Kopf schwenkt nach links, genau neben meinem Gesicht: Spinne. Große Spinne. Grinst. Ich schreie, Hose hoch, renne, kreidebleich: Onkel, mach Spinne weg!

Ich lasse 10 Minuten lang das Kellerfenster auf. Eine Stunde später im Esszimmer über der Tür: Spinne. Verdammt groß. Größer als erlaubt! Meine Knie sinken ein, der Kater ganz aufgeregt. Der Mann holt die besonders große Campingtasse, schnappt Thekla, geht raus, ich hinterher, ein Mantra sprechend. 200 Meter, es müssen 200 Meter sein, noch ein Stück, bitte halte dich an die 200 Meter, ein Stück noch, bitte, weiter! Sonst kommt sie wieder - Spinnen sind ortstreu.

Ich mache die Terrassentür auf und will hinaustreten, da fällt sie runter. Eine sehr Große. Hier sind sie alle sehr groß - vielleicht liegt das an der ländlichen Gegend. Fast wäre sie auf meinem Kopf gelandet, ich habe den Lufthauch, den sie im Fall verursacht hat im Gesicht gespürt. Brechreiz, Herzklopfen, weiche Knie, schwarz vor Augen, Wut.

Wer keine Phobie hat, wird es nicht verstehen - ich knabbere an solchen Erlebnissen monatelang. Das mit der Terrassentür ist jetzt ungefähr 3 Monate her. Seitdem warte ich immer zehn Sekunden nach Öffnen der Tür, bis ich die Terrasse betrete. Wahrscheinlich wird sich das nie mehr ändern.

Die Heizung hier muss jeden Morgen an- und am Abend von Hand abgeschaltet werden. Dazu geht man in den Keller, öffnet die Tür des Heizungskellers, tritt einen Schritt nach vorn und bedient einen Knopf. Ich habe dort noch nie eine Spinne gesehen, aber ich weiß, dass sie da sind. Ich sterbe ein bis zweimal täglich tausend Tode.

Der elektrische Antrieb am Garagentor ist kaputt. Das Tor muß von Hand geöffnet werden. Dazu greift man unten an die Kante und schwingt es nach oben. Ist ja klar, was da an der Kante sitzt, oder? Ich greife also an den Rand des Tors, schiebe es nach oben und sehe, dass keine 2 cm neben meiner Hand eine große schwarze Kellerspinne sitzt. Das ist jetzt mindestens ein halbes Jahr her - seither habe ich das Garagentor nicht mehr geöffnet.

Jetzt aber die frohe Botschaft: Der P. installiert gerade einen neuen elektrischen Antrieb für das Garagentor. Das hat zwei Vorteile: Ich brauche keine Angst mehr vor dieser Kante zu haben, und ich kann die Garage immer von draussen betreten, ohne durch den Keller zu müssen. Vor der Garage ist nämlich ein winziger Abstellraum, durch den man durch muß. Da wohnen sie auch. Ich hasse diesen Raum.

Das Leben ist wieder ein bißchen einfacher für mich geworden, und ich werde die Fernbedienung fürs Garagentor hüten wie meinen Augapfel :-)

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